Effi Briest von Theodor Fontane Die Familie Briest bewohnt ein ansehnliches Herrenhaus in Hohen-Cremmen. Effi und ihre Mutter sticken an einem Altarteppich. Effi unterbricht ihre Arbeit immer wieder durch gymnastische Übungen und macht ihrer Mutter Vorhaltungen, dass sie noch so kindliche Kleidung tragen müsse. Warum machst du keine Dame aus mir? fragt sie ihre Mutter. Als die Mutter antwortet: Möchtest du es? sagt Effi Nein! Die Zwillinge des Kantors Jahnke treffen mit der Tochter des Pfarrers Niemeyer ein. Das Gesprächsthema zwischen den drei jungen Mädchen ist der Besuch des Barons von Instetten, der pikanterweise vor Jahren Effis Mutter verehrte. Instetten, ein ehemaliger Offizier, ist jetzt Landrat in Hinterpommern, in Kessin, einem Badeort. Die Mädchen spielen im Garten. Effis Mutter unterbricht schließlich das muntere Treiben. Baron von Instetten ist eingetroffen. Sie teilt Effi mit, daß der Baron um die Hand Effis angehalten hat. Instetten, obwohl Jahre älter, sei eine gute Partie. ...so stehst du mit zwanzig Jahren da, wo andere mit vierzig stehen. Du wirst deine Mama weit überholen. Mit diesen Worten will die Mutter ihre Tochter zur Heirat ermutigen. Am selben Tag folgt die Verlobung. Instetten kehrt nach Kessin zurück, verspricht täglich zu schreiben, was er auch tut. Effi und ihre Mutter fahren nach Berlin, um die Hochzeit vorzubereiten. Ihr Vetter Dagobert, ein galanter Chameur führt sie zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Nach ihrer Rückkehr aus Berlin beginnen für die Familie und deren Freunde die Hochzeitsvorbereitungen. Eine Theateraufführung soll den Höhepunkt bilden. Effi nimmt an diesen Vorbereitungen keinen Anteil, obwohl sie sich bereits mit ihrem neuen Heim gedanklich vertraut macht. Effis Vorstellungen von der Ehe sind schwankend, auf der einen Seite hat sie schwärmerische Gedanken über die Liebe, auf der anderen sieht sie ein Leben in Glanz und Ehre. Besonders wichtig ist ihr aber die Zerstreuung, denn sie fürchtet sich vor der Langeweile. Ihre Haltung zu Instetten ist ebenso schwankend, so sagt sie zu ihrer Mutter: Ich fürchte mich vor ihm. Die Hochzeitsreise führt das junge Paar nach Italien. Instetten, sehr kunstbeflissen, führt Effi zu den Sehenswürdigkeiten des Landes. Seine gelehrten Vorträge ermüden die junge Frau. Effis Briefe an die Eltern lassen Heimweh erkennen. Trotzdem schreibt sie auch über die Reise: Es soll ja auch das Schönste sein. In Kessin zurückgekommen bewundert Effi zunächst ihr neues Heim. Merkwürdigerweise steht die erste Etage leer, und Effis spätere Bemühungen Instetten zu überzeugen, die Räume wohnlicher einzurichten, scheitern. Instetten schildert seine Nachbarn als einfache Kaufleute und es verbindet ihn nicht viel mit ihnen. Seine Frau ist ist zu Anfang fasziniert von den Einwohnern der Stadt, die zum Teil aus fernen Ländern stammen. Sie lernt als ersten Bürger den Apotheker Geishübler, einen etwas linkischen Mann, kennen. Sehr bald erkennt sie, dass dieser Mann sich von den vielen biederen Bürgern der Hafenstadt abhebt. Sie beginnt die Distanz ihres Mannes zu diesen Menschen zu verstehen. Der Landrat muss zu einem Treffen mit dem Reichskanzler Bismarck. Er lässt seine Frau zurück. Das Alleinsein behagt der jungen Frau nicht. Heimweh überkommt sie, und ihre Nacht wird durch einen Albtraum gestört, in dem ein Chinese eine merkwürdige Rolle spielt. Es kommt zu einem ersten Streit zwischen den Eheleuten, als Effi ihrem Mann von ihrem spukhaften Traum, für den sie das unheimliche Haus verantwortlich macht, erzählt. Instetten hat kein Verständnis für die Ängste seiner Frau, auch einen Umzug in eine andere Wohnung lehnt er kategorisch ab. Die Einladung des Apothekers lässt die Eheleute den Streit zunächst vergessen. Auf einer Kutschfahrt fahren sie am Grab des Chinesen vorbei. Er war Diener eines Kapitäns, der sich im Ort zur Ruhe gelassen hatte. Dieser Diener spielte eine merkwürdige Rolle bei dem Verschwinden der Kapitänsenkelin. Zum Jahreswechsel teilt Effi ihren Eltern mit, dass sie schwanger ist. Sie sehnt sich weiter nach ihrer Heimat. Das Haus ist ihr weiter unheimlich und ungastlich. Sie will deshalb lieber ihre Eltern besuchen, als diese zu sich nach Hause einladen. Der Winter wird lang und öde. Nur Gieshübler bringt angenehme Abwechlung in Effi Leben. Er schickt ihr Zeitschriften und kleine Aufmerksamkeiten aus seinem Treibhaus. Sie schätzt diese Kleinigkeiten, die sie bei ihrem Mann leider vermisst. Sie schreibt in einem weiteren Brief:...aber immer das Alleinsein und so gar nichts erleben, das hat auch sein Schweres... Als die Badesaison beginnt, lebt Effi auf. Sie beobachtet von ihrem Landrathaus neugierig die vielen Gäste. Am 3. Juli kommt ihre Tochter zur Welt. Das Hausmädchen Roswitha nennt das Kind Lütt-Annie, einen Namen, den die Instettens für ihren Nachwuchs übernehmen. In diesem Jahr trifft der neue Landwehrbezirkskommandeur Major von Crampas in Kessin ein. Er ist mit einer melancholischen, eifersüchtigen Frau verheiratet und hat zwei Kinder. Crampas gilt als Charmeuer, der auch schon in ein Duell verwickelt war. Crampas besucht häufig die Familie Instetten. Es herrscht ein harmonisches Verhältnis zwischen ihnen. Nicht immer ist Instetten dabei, wenn Crampas im Haus zu Besuch ist. Effi ist von Crampas irgendwie angezogen. Doch bereitet ihr dieses Gefühl Unbehagen. Bei einer weihnachtlichen Schlittenfahrt kann Effi die Annäherungsversuche des Majors nicht abwehren. Bei einer günstigen Gelegenheit küsst er ihre Hand. Instetten ahnt etwas über das Verhältnis. Er macht seiner Frau Vorwürfe. Er sagt zu ihr: Du bist eine reizende Frau, aber Festigkeit ist nicht eben deine Spezialität. Effi meidet in den nächsten Wochen den Kontakt zu den Familien des Ortes. Sie begibt sich auf einsame Spaziergänge und kränkelt. Ihr Mann kündigt ihr an, dass er nach Berlin reisen müsse. Für die Honoratioren der Stadt ist diese Reise Anlass zu Spekulationen. Und tatsächlich, Instetten hat eine Stellung in einem Berliner Ministerium angenommen. Effi freut sich überraschenderweise über die Stellung ihres Mannes. Der Ortwechsel wird von ihr als Erlösung aus ihrer Vereinsamung und von Crampas empfunden. Effi soll nach Berlin fahren, um eine geeignete Wohnung zu suchen. Effi schreibt Crampas kurz vor ihrer Abreise einen Brief: dies sind Abschiedszeilen... Warum ich nicht wiederkomme, Sie wissen es ... Ihr Tun mag entschuldbar sein, nicht das meine...Vergessen Sie mich... Effi wohnt zusammen mit ihrer Mutter in einem Berliner Hotel. Auch Vetter Briest besucht die Damen. Zwei angenehme Wochen vergehen, und Instetten mahnt Effis Rückkehr an. Eff, die inzwischen eine standesgemässe Wohnung gefunden hat, möchte aber noch in Berlin bleiben und schützt daher eine Krankheit vor. Sie kehr nicht mehr nach Kessin zum Abschiednehmen zurück. Als sie die neue Wohnung betritt, sagt sie aufatmend: ...ein neues Leben! Es soll anders werden! Es wird auch anders._____________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Effi lebt auf. Ihr Mann, obwohl im dienst, findet Zeit mit seiner Frau lange Spaziergänge zu unternehmen. Im August fährt das Paar nach Saßnitz Ihre Tochter wird nach Hohen-Cremmen gebracht. Sie wollen eine Ferienwohnung suchen. Ein Einheimischer verweist sie auf den nächsten Ort - er heisst Crampas! Effi wird durch diesen unglücklichen Zufall an ihre Zeit in Kessin erinnert. Sie will jetzt nur noch weg aus dieser Gegend. Sie setzen nach Kopenhagen über. Die Tage in Dänemark geniessen die Eheleute. Der Sommer in Berlin ist ruhig. Die Berliner haben die Stadt verlassen. Das gesellschaftliche Leben ist fas zum Erliegen gekommen. Effi steigt in den nächsten Jahren gesellschaftlich auf. Kaiser Wilhelm und dessen Frau nehmen Effi in den Kreis der Ehrendamen auf. Es sind sieben Jahre vergangen. Es gibt immer noch keinen Stammhalter der Familie. Ein Arzt rät Effi zur Kur in Ems. Durch einen unglücklichen Zufall findet Instetten Briefe von Major Crampas, die er zur Kessiner Zeit an Effi geschrieben hatte. Instetten ist entsetzt. Es ist zwar schon über sechs Jahre her, aber er sieht keine andere Möglichkeit, als Crampas zum Duell zu fordern. Instetten: ...ich liebe meine Frau, ja seltsam zu sagen, ich liebe sie noch, und so furchtbar ich alles finde...,dass ich mich, mir selbst zum Trotz... zum Verzeihen geneigt fühle. Trotzdem fühlt er sich zum Duell gezwungen: ...Man ist nicht nur ein einzelner Mensch, man gehört einem Ganzen an, und auf das Ganze haben wir beständig Rücksicht zu nehmen. Sein Sekundant, Geheimrat Wüllersdorf, versucht ihn vom Duell abzuhalten. Für Instetten ist das unmöglich, weil Wüllersdorf von dem Geschehen Kenntnis hat. Der Geheimrat gibt schließlich nach:... Die Welt ist einmal, wie sie ist, und die Dinge verlaufen nicht, wie wir wollen, sondern wie die anderen wollen... In Kessin kommt es zum Duell. Instetten erschiesst Crampas. Noch ma selben Tag fährt Instetten nach Berlin zurück. Es kommen ihm jetzt aber Zweifel an seinem tun. So schwankt er hin und her. Sein Vorgesetzter billigt sein Handeln. Instetten teilt seinen Hausangestellten mit, dass Effi nicht mehr zurückkehren werde. Er unterrichtet aber seine Frau nicht über das Geschehen und die von ihm gezogenen Konsequenzen! Das übernehmen Effis Eltern. Sie teilen in einem Brief ihrer Tochter mit, dass sie in ihrem Elternhaus wegen der Schande unerwünscht sei. Es gibt etwas Geld, und Effi sucht sich eine Wohnung in Berlin. Nur Roswitha ist ihr geblieben. Sie führt Effis Haushalt. Effi leidet unter der Vereinsamung, die Trennung von ihrer Tochter. Mit Malen und Klavierspielen versucht sie gegen die Tristesse ihres Lebens anzugehen. Durch die Vermittlung einer Ministerin kommt es drei Jahre später endlich zu einer Begegnung mit ihrer Tochter Annie. Das Treffen ist kurz. Effis Annäherungsversuche scheitern an Annies Distanziertheit, die ihr der Vater beigebracht hat. Effi sagt, nachdem Annie gegangen ist:...Ich habe geglaubt, das er ein edles Herz habe, und habe mich immer klein neben ihm gefühlt; aber jetzt weiß ich, ...er ist klein...Alles was klein ist, ist grausam... Ein Streber war er, weiter nichts.- Ehre... und dann hat er den armen Kerl totgeschossen, den ich nicht einmal liebte...Und nun schickt er mir das Kind....richtet er`s ab wie einen Papagei und bringt ihm die Phrase bei wenn ich dar. Mich ekelt, was ich getan, aber was mich noch mehr ekelt ist eure Tugend. Weg mit euch.... Ihr Hausarzt Rummschüttel kann das Leiden der jungen Frau nicht mehr ansehen, und er schreibt nach Hohen-Cremmen und bittet die Elternum die Aufnahme ihrer Tochter. Der Vater ist damit einverstanden, er will nicht immer den Großinquisitor spielen. Er will verzeihen. Seine Frau gibt ihm aber die gesellschaftliche Ächtung der Familie zu bedenken. Doch Briest schickt ein Telegramm: Effi komm. Der jungen Frau scheint die Heimkehr zunächst gutzutun. Sie trifft sich mit einigen Freunden. Trotzdem wird sie immer melancholischer. Als sie auf ihrer Schaukel sitzt sagt sie zu Niemeyer: Ach wie schön es was und wie mir die Luft wohltat; mir war, als flög ich in den Himmel. Ob ich wohl hineinkomme? Die Eltern haben sich inzwischen mit ihrer Tochter ausgesöhnt. Effi unternimmt weite Spaziergänge, begleitet von Rollo, ihrem Hund, den Instetten ihr auf Anraten Roswithas überlassen hatte. Ihre Gesundheit verschlechtert sich zusehends. Sie stirbt schliesslich mit dem Gedanken, dass sie ihrem Mann verzeiht. Auf ihrem Grabstein steht nur Effi Briest. Effi bat ihre Eltern darum: Ich möchte auf meinem Stein meinen alten Namen wiederhaben, ich habe dem anderen keine Ehre gemacht. VON PADUREAN CRISTIAN ALEXANDRU KLASSE XI-A _P4du_